24.02.2012

SZ Logistik: Gerechte Entlohnung der Zusteller!

Die Süddeutsche Zeitung greift zum Füllhorn! In Briefen gegenüber Abonnenten erklärt sie, dass die SZ Logistik für eine "gerechte Entlohnung  aller Zusteller" sorgen wolle. Dieses Ziel sei mit einer "grundsätzlichen Vergütung"  jeden Zustellers mit 10-12 Euro/Stunde zuzüglich Nachtzuschlag (= 25 %) "wie von der SZ Logistik vorgeschlagen" erreicht.

Und warum sagt die Süddeutsche Zeitung das nur den Abonnenten und nicht uns? Es reicht nicht, etwas nur ins Land zu posaunen, sondern es muss auch getan werden!

Nehmen wir den Verlag beim Wort. Dann muss aber auch korrekt gerechnet werden. Und nicht die Trickserei gemacht werden, wie sie jetzt die ZV München City macht. Da werden einfach völlig illusionistische Mengen unterstellt, die pro Stunde zustellbar sind. Das ergibt rechnerisch einen tollen Stundenlohn. Hat aber in der Praxis überhaupt nichts zu tun.

In der gemeinsamen Begehung von Betriebsrat und Geschäftsleitung, die auf Vorschlag eines Arbeitsrichters bei der ZVZ durchgeführt wurde, sind durchschnittliche Stundenlöhne von unter 6 Euro für Altzusteller und unter 9 Euro für Zusteller mit Altverträgen herausgekommen. 

Eine saftige Lohnerhöhung, die da versprochen wird. Also Leute, rechnet für euch nach! Zur Arbeitszeit zählen natürlich auch das Führen des Tourenbuchs, die Bearbeitung von Reklamationen, notwendige Rückfahrten zur Verteilstelle und Telefonzeiten (viele Zusteller werden zu Hause angerufen, um dienstliche Fragen zu klären). 


12 Kommentare:

  1. Da sind man doch mal wieder, wie realitätsfremd die Schreibtisch-Hengste sind. Tatsache ist doch, dass bei uns an Gewichts- und Beilagenvergütungen kräftig gestrichen wird. Am Benzingeld wird auch noch ganz hinterfotzig gedreht. Da wurde großspurig die Benzingelderhöhung angekündigt - und dann einfach die Kilometer gestrichen. Und dann wurde das auch noch in "freiwillige Leistung" umbenannt. Glaubwürdigkeit sieht irgendwie anders aus. Was sich hier die SZ Logistik mit den Zustellern erlaubt, passt auf keine niederbayrische Kuhhaut mehr!

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    1. Das ist eine Frechheit. Wir werden wieder mal richtig beschissen. Und das bei diesen enormen Benzinpreisen! Trotzdem kneifen sich viele den Hintern wieder zu. Gemotzt wird nur hintenrum. Weiß nicht, wen ich in der ZV Perlach ansprechen kann wegen Gründung Betriebsrat. Die Leute haben alle so Angst. Dabei ist doch Frau Allmächtig weg. Aber nix Gutes kommt nach, das alte Sprichwort stimmt leider.

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    2. Vom Sieß-Raspler zum Yaz-Trompeter. Aber es ist überall das Gleiche: was dem Einen sein "P" ist dem Andern sein "S" usw.

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  2. 10-12 Euro die Stunde plus Nachtzuschlag - versprochen von der SZ. Jetzt blick´ ich gar nicht mehr durch. Wie kommt denn die SZ dazu? Ich denke die ZVs müssen die Vergütung im Schweiße ihres Angesichtes und im harten Wettbewerb untereinander erkämpfen. Und nun kommt die SZ daher und verspricht einen Lohn, den ich nicht mal ansatzweise erreiche. Da kann ich mich nur anschließen: Lasst uns alle nachrechnen, Kollegen! Und bei wem dürfen wir dann die Lohnerhöhung einfordern?

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  3. Danke für den Antwortbrief der SZ! Wenn jetzt die Herren Baldewein und Kleylein immer noch behaupten, dass die SZ Logistik mit der Vergütung rein garnichts zu tun haben, dann wird das Lügengespinst offensichtlich. Dabei geben doch die Geschäftsführer selbst bei jeder Gelegenheit zu erkennen, dass alles von der SZ Logistik vorgegeben wird und sie gar nichts entscheiden können!

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  4. @observer: Kann nur zustimmen. Mal schauen, wann die Herren endlich alle Gutwilligen geschafft haben und dann ihre Billigheimer durch die Nacht schicken. Viel Freude, ihr lieben Abonnenten!

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  5. Die gemeinsame Begehung war sinnvoll, um die Anzahl der Zeitungen zu ermitteln, die man in einer Stunde zustellen kann. Die Berechnung des Stundenlohns wurde hoffentlich nicht durch Kopfrechnen während der Begehung, sondern anschließend am Schreibtisch ausgeführt. Wer etwas von Lohnabrechnung versteht, der weiß, daß die Berechnung des Lohns für Zusteller mit Altverträgen aus zahlreichen Rechenoperationen besteht. Leider erfährt man nicht, wie der relativ hohe Stundenlohn von 8,40 € für Zusteller mit Altverträgen zustande gekommen ist. Wobei "relativ hoch" nicht heißen soll "gemessen an der Leistung", sondern "gemessen an anderen Hungerlöhnen". Es ist zu vermuten, dass dabei zusätzliche Arbeiten, die regelmäßig anfallen, wie z.B. Änderung der Tourenbücher, Verladen der Zeitungen, Fahrt von der Verteilstelle nicht ausreichend berücksichtigt wurden.

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  6. Liebe Leute, also schnell nachrechnen und dann die Lohnerhöhung bei euren sogenannten "Geschäftsführern" einfordern. Der ist doch das Bindeglied zur SZ Logistik. Das werden unsere Herrn Geschäftsführer hinbekommen, dass die SZ ihre eigenen Versprechen einhält. Bin schon gespannt!

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  7. Sozialer Demokrat29.02.12, 00:16

    @observer: Haben Sie das noch nicht gemerkt, dass die Geschäftsführer uns damit Brücken bauen wollen, damit wir unser Ziel erreichen? Die armen Büttel sind doch auch nur Menschen. Sollten aber lieber zustellen, als Geschäftsführer spielen. Sonst kriege ich womöglich noch Mitleid.

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  8. Anonym, nun übertreiben Sie schon etwas! Seit wann besteht in den ZVs ein Wettbewerb betreffend Vergütung? Das gab es noch nie und das wird es nie geben. Das gibt nämlich immer der Gesellschafter der SZ Logistik vor, sprich die Süddeutsche Zeitung GmbH. Und es gilt die gute schwäbische Bauernregel: Je geringer die Vergütung um so höher der Reibach! Die Vergütung ist doch in jeder ZV gleich! Die noble Geste 10-12 Euro pro Stunde plus Nachzuschlag wird sich schnell in Luft auflösen. Mit den bewährten Tricks bei der Umrechnung von Stück- in Stundenlohn: Unrealistisch hohe Zustellmengen pro Stunde. Nichtvergütung von Vorarbeiten, Sortierarbeiten und Rückfahrten etc.pp.

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  9. Wenn die ganzen Zusatzarbeiten mitgerechnet werden, dann kommt doch die ganze schöne Scheinrechnung der SZ Logistik durcheinander. Das könnt ihr doch unserem Auftraggeber nicht antun! Also glaubt ruhig, dass ihr 300 Zeitungen in der Stunde zustellen könnt und dass das Führen des Tourenbuchs oder Rückfahrten in die Verteilstelle keine Arbeitszeit sind. Seit dankbar, dass ihr für den Gegenwert eines heißen Leberkäs in der Stunde zustellen dürft!

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  10. Das sind also 12,50 - 15,00 € pro Stunde einschließlich Nachtzuschlag. Hurra! Auf diese Verdopplung des Stundenlohns können wir uns freuen.

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