23.05.2012

Filmtipp: "Work Hard - Play Hard"

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
zur "fünften Erkenntnis" und vielen weiteren in diesem Blog empfehle ich Euch wärmstens "Work Hard - Play Hard" anzusehen, falls Ihr es nicht eh schon getan habt. Nach heutigem Kinobesuch habe ich Magenschmerzen, aber noch jede Menge Erkenntnisse mehr. Herzliche Grüße
Uschi Bögl - P.S. Der Film läuft in München noch im "Arena", Hans-Sachs-Straße

21.05.2012

Schwarzer Montag für die SZ. Kirchheim und Freimann sind gemeinsamer Betrieb

Das war ein schwarzer Montag für die SZ samt Logistik. Beschert hat ihn das Arbeitsgericht München. Denn das hat heute entschieden, dass die ZV Kirchheim und die ZV Freimann ein gemeinsamer Betrieb sind. Damit fällt die Argumentation der Verlagsseite in sich zusammen, dass die einzelnen ZVs so rein gar nichts miteinander zu tun haben. Zumindest dort, wo der gleiche Geschäftsführer und ein gemeinsames Büro bestehen, darf von einem gemeinsamen Betrieb ausgegangen werden. Das Arbeitsgericht brauchte nicht lange für die Beratung und verkündete sofort das Urteil. Ein deutliches Zeichen dafür, dass es die Rechtslage im vorliegenden Fall als eindeutig beurteilt. Für eine ausführliche Bewertung muss aber noch die schriftliche Urteilsbegründung abgewartet werden. Das Urteil dürfte bereits Folgen bei der anstehenden Betriebsratswahl der ZV Kirchheim haben. Die ZV Freimann hat bisher keinen Betriebsrat.

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20.05.2012

Pesonalnot: Zustellung am Anschlag

25 Zusteller/innen fehlen allein in einer Münchner ZV. Das phantasieren nicht wir, sondern das sagt der Geschäftsführer himself. "Zustellung am Anschlag" darf man das wohl nennen. Zumal dann, wenn auch noch zwei Feurwehren gleichzeitig den Dienst quittieren. Betroffen davon sind nicht nur die Abonnenten der "Süddeutschen" und der anderen Zeitungen. Es trifft insbesondere auch die Verteilung der "City Zeitung". Das ambitionierte Abomarketing-Projekt des Verlags scheitert im großen Stil an den Rambo-Methoden der eigenen Verlagstochter gegenüber Stammzusteller/innen. Wir dürfen mal wieder daran erinnern, dass die SZ Logistik ja die 53 Zusteller/innen der ZVZ für verzichtbar hielt. Mit einer "neuen Zustell-Philosophie" sollten Zuverlässigkeit und Erfahrung ersetzt werden. Die "neue Philosophie" hat für das wohl größte Zustellchaos gesorgt, dass in München jemals zu erleben war. Inzwischen haben die ersten der zum 1.3. neu angeworbenen Zusteller/innen schon wieder das Handtuch geworfen - und auch das Arbeitsgericht soll in Sachen ZVMC bereits Arbeit haben, wie zu hören ist.

Ja, liebe SZ Logistiker, was machen "wir" jetzt mit der Personalnot? Sie geht es weiter mit 9seitigen (!) Verträgen, unhaltbaren Versprechungen und Truppernführerton? Wie erfolgreich kann eine Politik der Unaufrichtigkeit, Einschüchterung und des Lohndumpings sein? Aber vielleicht missverstehen wir das nachhaltige Erschrecken der Papier-Abonneten ja völlig. Und es handelt sich bei dem Ganzen um einen genialen Trick, um endlich das e-Abonnement der SZ in Schwung zu bringen...

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16.05.2012

Interessantes vom Zustellertreffen

ver.di hatte Anfang Mai zu einem bundesweiten Zustellertreffen eingeladen. Die lange Anfahrt hat sich gelohnt. Es fanden sich Kolleginnen und Kollegen von Zustellbetrieben aus der ganzen Republik ein. Ein ausführlicher Bericht folgt. Ein paar interessante Punkte vorab:

Erste Erkenntnis: Die Zusellvergütungen sind in München "dank" 17 Jahren Lohnstopp im Bundesdurchschnitt weit abgerutscht. Viele Regionalverlage zahlen heute deutlich besser als unser geliebtes Weltblatt aus München.

Zweite Erkenntnis: Bundesweit wird derzeit versucht, gestaffelte Abovergütungen nach "Zustellkategorien" durchzusetzen. Und, Überraschung!, überall geht es um sieben Zustell- bzw. Vergütungskategorien. Und, es überrascht schon nicht mehr, überall ist die Zuordnung zu den Vergütungskategorien durch die Arbeitgeber reichlich willkürlich.

Dritte Erkenntnis: Überall verkaufen die Geschäftsführungen die Zustellkategorien als wichtigen Schritt hin zu einer gerechten Vergütung.

Vierte Erkenntnis: Überall - Überraschung, Überraschung! - ist die tatsächliche Folge der Einführung, dass die bisherigen Löhne absinken - teilweise sogar drastisch.

Fünfte Erkenntnis: Überall agiert die gleiche Unternehmensberatung.

Sechste Erkenntnis: Wer glaubt, vor den Fürsten nur eilfertig genug auf den Knien herumrutschen zu müssen, um dem allen zu entgehen, der irrt gewaltig. Denn merke: Geliebt wird der Verrat aber nicht der Verräter.

Siebte Erkenntnis: Ohne aktiven Betriebsrat bis du als Zusteller/in verratzt. Die 30 % Lohnsenkung geistern durch die ganze Republik! 

08.05.2012

Zustellerblog: Märchenstunde oder bittere Realität?

Einige Geschäftsführer werden im Moment nicht müde (sofern sie nicht gerade zustellen müssen) fleißig Gegenpropaganda gegen den Zustellerblog zu machen. Hier werde gelogen, dass sich die Balken biegen. Da sei ja nur die Hälfte davon wahr.....
Ja, meine Herren, selbst wenn nur die Hälfte davon wahr wäre, so wäre es noch schlimm genug!!! Noch viel schlimmer aber ist, dass es hier um die Realität in München (und wahrscheinlich auch an vielen anderen Orten) geht.
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Achtung! Klagefristen ZVZ beachten!

Bei der ZVZ wurden inzwischen die Kündigungen zugestellt. Da momentan völlig offen ist, zu welchem Ergebnis die Sozialplan-Verhandlungen führen (siehe Bericht weiter unten), ist dringend anzuraten, fristwahrend Klage gegen die Kündigung zu erheben! Die Klage muss spätestens drei Wochen nach Zugang der Kündigung beim Arbeitsgericht München eingereicht werden! Mitglieder von ver.di wenden sich - soweit nicht ohnehin schon geschehen - bitte umgehend an das Büro des Fachbereichs Medien in München, Tel. 089 / 59977-7085. Nichtmitglieder bzw. Kolleginnen und Kollegen ohne Rechtsschutz wenden sich bitte direkt an den Betriebsrat (Kontaktdaten bekannt). 

Von Prospekten und ehrsamen Kaufmannssitten

Wir veröffentlichen diesen Kommentar unter den Beiträgen, weil er sehr pointiert das Thema Prospektzustellungen und Beeinträchtigung der Abozustellung aufgreift:


Was für Ablenkungsmanöver da laufen! Wer verletzt denn laufend die Verträge mit den Abonnenten? Die Zusteller - oder die Hultschiner Superlogistiker? In dem sie "ihren" Zusteller/innen immer wieder Arbeiten aufdrücken wollen, die mit der Zeitungszustellung überhaupt nichts zu tun haben - und sie sogar behindern. Nebenbei: mit ordentlichen Rechtsgeschäften hat es oft auch nichts zu tun. Da stehen dann eines Morgens palettenweise Prospekte eines XYL-Möbelmarktes in der Verteilstelle. Plus der Ansage, diese seien – und zwar pronto! – zuzustellen. Wie schön, unter dem Deckmantel  der Edeljournaille SUPERRABATTWAHNSINNSBILLIG-Kataloge mitzuschleppen!  Das hält nicht nur unheimlich auf, sondern das regt auch unheimlich auf. Besonders dann, wenn sich der Verlag der Edeljournaille und seine ZV-Handlanger  VOR der Zustellung jeder Aussage enthalten, was sie DANACH dafür zahlen werden. Wo es solchermaßen an ehrsamen Kaufmanns-Handwerk mangelt, darf es nicht wundern, wenn die Kataloge von vielen Zustellern einfach nicht mitgenommen werden. Und dann Tage später klammheimlich entsorgt werden. Es scheint nun aber ein neues Geschäftsmodell für den Bannerträger der Aufgeklärtheit und gesellschaftlichen Verantwortung zu sein. Siehe auch die neuen Verträge, nach denen sich Zusteller verpflichten sollen/müssen, allesmögliche sonstige Gesums zuzustellen, einschließlich Päckchen!! Da werden dann TRÄGER, die ihre Abonnenten pünktlich bedienen wollen, zum WERBETRÄGER –  aber nicht für die Zeitung und ihre Abonnenten, sondern für den SUPERRABATTWAHNSINNSBILLIG-Möbelmarkt. Dafür bleibt die pünktliche Zeitungszustellung auf der Strecke. Soviel zum „Wert“ eines Abonnenten. Tolles Geschäftsmodell! Ein Problem? Nö, nicht für die Hultschiner Superlogistiker. Die haben ja die Schuldigen: Schlampige und teure Zusteller. Aber diesen Auswüchsen geht man ja – siehe ZVZ – entschieden an den Kragen. Der Abonnent wird´s danken, gell?! (Anonym)
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01.05.2012

OB Christian Ude informiert sich über die ZVZ

Das "Kaiserwetter" am 1. Mai in München hat fast schon Tradition. Neben blauen Himmel und milden Temperaturen lockte auch das Kulturprogramm des DGB auf dem Marienplatz viele Besucher/innen an. Eine gute Gelegenheit, mal wieder etwas von den Umtrieben der SZ bei den Zeitungszustellern zu erzählen. Schließlich war ja "Tag der Arbeit". Und Arbeit haben bekanntlich alle Zusteller/innen der ZVZ Zentrum GmbH nicht mehr, die sich geweigert haben, die "tollen" Arbeitsverträge der ZV München City zu unterschreiben. Die Art und Weise, wie die Süddeutsche Zeitung ihr Billigkonzept umsetzt, verdient es doch, in der Öffentlichkeit bekannt zu werden. Interessiert zeigte sich auch Oberbürgermeister Christian Ude, in jungen Jahren selbst Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung. Er wurde von Manfred Koller, BR-Vorsitzender der ZVZ Zentrum GmbH, über die aktuelle Entwicklung informiert. Dabei stellte sich auch heraus, dass Ude schon seit Tagen die SZ nicht mehr bekommt. Was wohl daran liegt, dass die "Feuerwehren" schon lange nicht mehr ausreichen, weil einfach viel zu viel Stammtouren nicht mehr besetzt sind. Aber die Zusteller/innen der ZVZ sind ja offensichtlich verzichtbar...

Gewerkschaftsmitglieder sind kluge Leute

"Wer sich in einer Gewerkschaft organisiert, ruft nicht nach dem Staat. Er nimmt seine Interessen gemeinsam mit anderen selbst in die Hand. Das ist eine ziemlich kluge Strategie." (Leitartikel, Seite 1, "Zeit" vom 26.4.2012).