05.02.2012

Tatenlosigkeit und Ahnungslosigkeit

Wegen der beabsichtigten Betriebsschließung der ZVZ muss der Arbeitgeber mit dem Betriebsrat über einen Interessenausgleich und gfs. Sozialplan verhandeln. In der ersten Verhandlungsrunde wollte der Betriebsrat (mit Unterstützung von ver.di) von der Geschäftsleitung gerne mehr zur Begründung der SZ Logistik für den Auftragsentzug wissen. Dem Betriebsrat kann nach wie vor kein Beleg dafür vorgelegt werden, dass die Reklamationsquote signifikant vom Durchschnitt abweicht. (Das wäre auch erstaunlich gewesen, denn der Betriebsrat ist im Besitz einer "offiziellen" Auswertung der SZ Logistik). Auf die Nachfrage, ob denn nicht berechtigte Reklamationen berücksichtigt werden  (was bekanntlich nicht der Fall ist), bekamen wir die Antwort, dass es eine "bereinigte Reklamationsstatistik" gäbe. Interessant; freilich ist die bislang gänzlich unbekannt. Es gab aber noch eine ganz große Überraschung: Auf die Frage, welchen finanziellen Abschlag die SZ Logistik denn vor der ZVZ gefordert habe, blieb die Geschäftsführung die Antwort schuldig. Den genauen Betrag sei nicht bekannt. Aha. Auf unsere Verwunderung kam dann die Antwort, dass man davon ausgegangen sei, dass "der Betrag so hoch ist, dass es dem Betriebsrat ohnehin nicht möglich gewesen wäre, hierzu Vereinbarungen zu treffen".

Halten wir fest: Der Geschäftsführer hat praktisch tatenlos die völlig grundlose "Begründung" der SZ Logistik GmbH geschluckt; er kann nicht sagen, welche finanziellen Vorstellungen die SZ Logistik gehabt hat, will aber über die Rücknahme der Kündigung verhandelt haben. Aha. Auf welcher Grundlage ist denn da wohl verhandelt worden?

Und halten wir weiter fest, dass der Betriebsrat nicht informiert wurde, weil man davon ausging, dass er über Einsparungen nicht verhandeln kann, dessen Höhe man aber gar nicht nennen kann.

Nur eines ist gewiss: 53 Zusteller/innen sollen gekündigt werden. Für angebliche Fehler, die nicht belegt werden können und weil man bei den Lohnkosten sparen soll, aber gar niemand weiß, was und wie viel da gespart werden soll. Und das soll uns als seriöses wirtschaftliches und soziales Handeln verkauft weden!  

1 Kommentar:

  1. ... es hat alles mal ein ende!
    ... wie wäre es mal mit ein paar Strafanzeigen? Futter hätte man genügend!!
    ... liebe Zusteller, lasst nicht locker es stehen viele hinter euch!!!

    "Auf Unternehmen, welche aus Lug, Betrug, Habgier und Arbeitnehmerfeindlichkeiten besteht, da hat die gute Arbeitsleistung keinen Wert mehr". Wie die Führung so die Qualität!!!

    Herzliche Grüße
    aus München

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