Die Gütetermine der ZVZ-Gekündigten hatten (erwartungsgemäß) nichts gebraucht. Jetzt stehen die Kammertermine an - und zwar am 14.11. um 8.45 und 9.15 Uhr sowie mehrere Termine am 20.11.2012 vormittags. (Den Beginn des Verhandlungsmarathons am 20.11. geben wir noch bekannt). Viel Publikum ist für diese Termine erwünscht!! Denn es wird spannend!
Nach Auffassung der Arbeitgeberseite sind die ZVen völlig selbstständige Betriebe. Damit sind die Beschäftigten nach dem ausgeklügelten System, das der Süddeutsche Verlag hier aufgebaut hat, de facto rechtlos. Warum das so ist? Ganz einfach: Nach diesem Sysem kann derAuftraggeber - die SZ Logistik GmbH - jederzeit einer ZV den Auftrag entziehen. Da die ZV nur einen Auftraggeber hat, entfällt damit die Geschäftsgurndlage. Damit können die Beschäftigten "problemlos" gekündigt werden, und weil die ZV-GmbHs bettelarm sind, ist auch für Abfindungen bzw. Sozialplan Nullkommanichts vorhanden. Mit diesem System sind die Beschäftigten einer ZV de facto rechtlos, denn bei jeder Aufsässigkeit kann den Beschäftigten via Auftragsentzug jederzeit der Stuhl vor die Tür gestellt werden - ohne jede Chance, sich dagegen zu wehren.
So hätte es der Süddeutsche Verlag jedenfalls gerne. Ob das Arbeitsgericht dem folgt, ist noch die Frage. Denn das Pikante hierbei ist, dass die ZVen im Grunde "scheinselbstständig" sind. Alles wird gesteuert über den Auftraggeber SZ Logistik GmbH. Die ist eine 100%-Tochter der Süddeutschen Zeitung. Und die ist wiederum Gesellschafter bei den ZVen. Zwar nur mit einer Minderheitsbeteiligung - aber mit bestimmenden Einfluss.
Die Erläuterungen der Arbeitgeberseite sollte sich kein Zeitungszusteller und kein interessierter Leser entgehen lassen! Die Verhandlungen sind öffentlich. Der Raum hängt jeweils an der Gerichtstafel am Arbeitsgericht München aus. (Gleich rechts neben dem Eingang.)
06.11.2012
Eine Aufmunterung
Den nachfolgenden Brief von Uschi Bögl veröffentlichen wir gerne - als Aufmunterung für die Gekündigten und für alle Zeitungs-Zustellerinnen und -Zusteller in München, sich zu wehren. Die Verhandlungen sind öffentlich!
Ja es wird spannend! Meine Verhandlung vor der Kammer ist bestimmt auf Dienstag, den 20. November 2012 um 10:00 Uhr. Liebe Kollegen, liebe Kolleginnen aus der ZVZ, ich wünsche Euch für Eure Verhandlungen ganz viel Glück und gute Nerven. Das Unrecht schreit zum Himmel und es wird auch Richter geben, die das erkennen werden. Und vergesst nie, egal wie es kommt, wir haben es richtig gemacht. Wir werden diesen Leuten in Erinnerung bleiben. Wir haben uns gewehrt und damit ein Zeichen gesetzt und allein das zählt. Alles Gute für Euch alle. Uschi Bögl
Ja es wird spannend! Meine Verhandlung vor der Kammer ist bestimmt auf Dienstag, den 20. November 2012 um 10:00 Uhr. Liebe Kollegen, liebe Kolleginnen aus der ZVZ, ich wünsche Euch für Eure Verhandlungen ganz viel Glück und gute Nerven. Das Unrecht schreit zum Himmel und es wird auch Richter geben, die das erkennen werden. Und vergesst nie, egal wie es kommt, wir haben es richtig gemacht. Wir werden diesen Leuten in Erinnerung bleiben. Wir haben uns gewehrt und damit ein Zeichen gesetzt und allein das zählt. Alles Gute für Euch alle. Uschi Bögl
27.10.2012
Warum werden so oft die Falschen befördert?
Firmen befördern nicht nur oft die Falschen auf Leitungspositionen, sie halten auch noch oft an ihnen fest, wenn sich ihr Versagen zeigt. Warum das so ist, versucht Wiebke Harms in der Financial Times Deutschland zu ergründen. Das fängt schon damit an, dass das Versagen nicht erkannt wird. Denn oft werden nur die Kosten gemessen, die direkt durch Führungskräfte verursacht werden. Die Folgen schlechter Führung - Demotivation, innere Kündigung, Kundenverluste etc. - werden dagegen nicht berücksichtigt.... (Anmerkung des Verf.: Ein Aspekt kommt nicht vor. Nämlich der, dass Führungskräfte gerne "Männerbünde" bilden zur Abschottung und gegenseitigen Absicherung.)
25.10.2012
Wer kennt Mr. X?
Mehrere Zusteller/innen berichten von einer seltsamen Erscheinung. Zu nächstlicher Stunde stand plötzlich ein unbekannter Mensch vor ihnen, nenen wir ihn "Mr. X", und verlangte, dass ab sofort alle Antworten auf Reklamationen oder Kundenanfragen nur noch an ihn zu richten seien. Dazu übergab er einen kleinen Abrisszettel, auf dem eine griechische E-Mail-Adresse gekritzelt war.
Nichts gegen Griechenland, die Wiege der abendländischen Kultur. Der Auftritt hatte aber weder etwas mit der Kultur der Hellenen und nicht einmal mit der schon arg verwitterten Kultur des Hauses etwas zu tun. Weder konnte sich "Mr. X" legitimieren, noch war zu erfahren, in wessen Auftrag er genau handelt. (Aufgrund der ausgefeilten "Firmen"- und "Auftraggeber-"Struktur kommen da ja mehrere infrage). Auch von Geschäftsführerseite war nichts über die Tätigkeit eines "Qualitätskontroll"-Was-auch-immer bekannt geworden.
Auf zarte Hinweise, dass es den Zusteller/innen vertraglich ausdrücklich verboten ist, Kundendaten herauszugeben, reagierte "Mr. X" mit dem Hinweis, das werde den "Gebietsleiter" auf den Plan rufen. Das wundert dann gleich noch mehr. Denn in den letzten Jahrzehnten der Münchner Zeitungszustellung wurde niemals ein "Qualitätskontrolleur" oder "Gebietsleiter" je gesichtet.
Also, verehrte SZ Logistik, dürfen wir einmal an Ihre Adresse fragen, ob sich hier ein Scharlatan durch das nächtliche München treibt - oder es tatsächlich plötzlich diese Funktionen gibt? Und wie wäre es, diese Menschen dann einmal vorzustellen und zu sagen, welchen Auftrag sie von wem haben?
Wie war das gleich noch mal mit dem Leitbild des Süddeutschen Verlags: "Ziel des verlegerischen Engagements ist es, einen wesentlichen Beitrag zu leisten für das Leben, das Arbeiten und die Selbstbestimmung des einzelnen in einer sozialverpflichteten, freiheitlich-demokratischen und marktwirtschaftlichen Gesellschaft." Warum nur kommt uns dieses Leitbild immer wie Hohn vor??
Nichts gegen Griechenland, die Wiege der abendländischen Kultur. Der Auftritt hatte aber weder etwas mit der Kultur der Hellenen und nicht einmal mit der schon arg verwitterten Kultur des Hauses etwas zu tun. Weder konnte sich "Mr. X" legitimieren, noch war zu erfahren, in wessen Auftrag er genau handelt. (Aufgrund der ausgefeilten "Firmen"- und "Auftraggeber-"Struktur kommen da ja mehrere infrage). Auch von Geschäftsführerseite war nichts über die Tätigkeit eines "Qualitätskontroll"-Was-auch-immer bekannt geworden.
Auf zarte Hinweise, dass es den Zusteller/innen vertraglich ausdrücklich verboten ist, Kundendaten herauszugeben, reagierte "Mr. X" mit dem Hinweis, das werde den "Gebietsleiter" auf den Plan rufen. Das wundert dann gleich noch mehr. Denn in den letzten Jahrzehnten der Münchner Zeitungszustellung wurde niemals ein "Qualitätskontrolleur" oder "Gebietsleiter" je gesichtet.
Also, verehrte SZ Logistik, dürfen wir einmal an Ihre Adresse fragen, ob sich hier ein Scharlatan durch das nächtliche München treibt - oder es tatsächlich plötzlich diese Funktionen gibt? Und wie wäre es, diese Menschen dann einmal vorzustellen und zu sagen, welchen Auftrag sie von wem haben?
Wie war das gleich noch mal mit dem Leitbild des Süddeutschen Verlags: "Ziel des verlegerischen Engagements ist es, einen wesentlichen Beitrag zu leisten für das Leben, das Arbeiten und die Selbstbestimmung des einzelnen in einer sozialverpflichteten, freiheitlich-demokratischen und marktwirtschaftlichen Gesellschaft." Warum nur kommt uns dieses Leitbild immer wie Hohn vor??
SZ will Digitalabos ausbauen
Die SZ will ihre Digitalabos ausbauen. Das kündigte SV-Geschäftsführer Detlef Haaks auf den Münchner Medientagen an. "Die digitalen Abos sind mir schon heute mindestens so wichtig wie die Printabos" verkündete er auf den Münchner Medientagen. Na, da dürfen sich die Digital-Abonnenten aber freuen! Wo die SZ doch in vielen Münchner Stadtteilen eine besondere Wertschätzung erweist. Indem sie zum Beispiel langjährige Zusteller/innen mit fadenscheinigen Argumenten vor die Tür setzt und billigend in Kauf nimmt, dass immer wieder an wechselnden Ecken die Abozustellung zusammenbricht.
Für die gebeutelten Zusteller/innen ist es dabei kein Trost, dass es mittlerweile auch in der "Führungsstruktur" erhebliche Ausfälle gibt. Alles wird dem großen Ziel untergeordnet, dass da heißt "30 Prozent Kostensenkung". Da sind Digitalabonnenten natürlich besondes willkommen, verursachen sie doch weder Kosten für Druck noch für die Zustellung. Alleine, sie kommen nicht so reichlich, dass daraus in absehbarer Zeit ein Geschäft werden könnte.
Bei der gleichen Veranstaltung warnte deshalb Alexander Mogg von der Unternehmensberatung Roland Berger (die auch schon für den SV tätig war) davor, die Printausgaben zu vernachlässigen.
Ja, eigentlich müsste man die Print-Abonneten streicheln, aber es soll halt nichts kosten. Schließlich wollen die SWMH-Gesellschafter ihre Millionen, die sie den Alt-Gesellschaftern gezahlt haben, schnell wieder drin haben. Da sind Zusteller/innen das letzte Rädlein am Wagen, und das soll gefälligst störungsfrei laufen und keine Ansprüche haben. - Und so versinken die Ober-Sparkommissare und ihre willigen Vollstrecker immer tiefer in dem Sumpf, den sie selber anrichten. Aber es wird ja alles besser für die Abonnenten, nicht wahr?!
Für die gebeutelten Zusteller/innen ist es dabei kein Trost, dass es mittlerweile auch in der "Führungsstruktur" erhebliche Ausfälle gibt. Alles wird dem großen Ziel untergeordnet, dass da heißt "30 Prozent Kostensenkung". Da sind Digitalabonnenten natürlich besondes willkommen, verursachen sie doch weder Kosten für Druck noch für die Zustellung. Alleine, sie kommen nicht so reichlich, dass daraus in absehbarer Zeit ein Geschäft werden könnte.
Bei der gleichen Veranstaltung warnte deshalb Alexander Mogg von der Unternehmensberatung Roland Berger (die auch schon für den SV tätig war) davor, die Printausgaben zu vernachlässigen.
Ja, eigentlich müsste man die Print-Abonneten streicheln, aber es soll halt nichts kosten. Schließlich wollen die SWMH-Gesellschafter ihre Millionen, die sie den Alt-Gesellschaftern gezahlt haben, schnell wieder drin haben. Da sind Zusteller/innen das letzte Rädlein am Wagen, und das soll gefälligst störungsfrei laufen und keine Ansprüche haben. - Und so versinken die Ober-Sparkommissare und ihre willigen Vollstrecker immer tiefer in dem Sumpf, den sie selber anrichten. Aber es wird ja alles besser für die Abonnenten, nicht wahr?!
14.10.2012
Centbeträge als Feiertagsvergütung
Wir können nicht verifizieren, ob die nachfolgende Information, die wir von einem Leser erhalten haben, korrekt ist. Wir halten es aber (leider) für angebracht, solche Hinweise zu veröffentlichen. Möge also Jede/r selbst nachprüfen, ob seine Abrechnung stimmt!
Hier die uns zugegangene Information: Feiertagseinsparungen gehen weiter!
Kollegen bekommen jetzt ganz dreist nur noch Centbeträge für einen Feiertag.
Leute schaut auf eure Abrechnungen und zeigt für jeden nicht bezahlten Cent den Chefs die
rote Karte. W E H R T E U C H !
Hier die uns zugegangene Information: Feiertagseinsparungen gehen weiter!
Kollegen bekommen jetzt ganz dreist nur noch Centbeträge für einen Feiertag.
Leute schaut auf eure Abrechnungen und zeigt für jeden nicht bezahlten Cent den Chefs die
rote Karte. W E H R T E U C H !
Zusteller, werdet Buchautoren!
Eine richtig gute Buchidee erreichte die Redaktion pünktlich zum Beginn der Frankfurter Buchmesse. Wir wollen sie unseren geschätzten Leserinnen und Lesern nicht vorenthalten:
Liebe Leute wieviele Eurer Reklamationen sind wirklich Reklamationen?
Ich habe schon fast ein Buch zusammen mit Reklamationen, die einer Märchenstunde gleich kommen oder einem Witzebuch.
Mir haben Abonenten bestätigt, das sie gar nicht reklamiert haben.
Sammelt doch mal eure Reklas, dann gehen wir unter die Buchautoren und verdienen uns da eine goldene Nase. - Diesem Aufruf schließt sich die Redaktion gerne an!
Liebe Leute wieviele Eurer Reklamationen sind wirklich Reklamationen?
Ich habe schon fast ein Buch zusammen mit Reklamationen, die einer Märchenstunde gleich kommen oder einem Witzebuch.
Mir haben Abonenten bestätigt, das sie gar nicht reklamiert haben.
Sammelt doch mal eure Reklas, dann gehen wir unter die Buchautoren und verdienen uns da eine goldene Nase. - Diesem Aufruf schließt sich die Redaktion gerne an!
05.10.2012
ZVZ-Gekündigte: Erste Kammertermine
Im November stehen die ersten Kammertermine von Gekündigten der ZVZ an. Soweit uns die Termine von den Betroffenen gemeldet werden, erfolgt hier im Blog die Veröffentlichung. Soviel sei schon gesagt: Alle Verhandlungstermine sind öffentlich. Die Verhandlungstermine sollte niemand versäumen, der sich für die Frage interessiert, ob man Belegschaften durch einen billigen Krämertrick de facto rechtlos stellen kann. Und wer sich für die Moral von noblen Verlegern interessiert - respektive dafür, wie elend sich ein großes süddeutsches Verlagshaus gegenüber jenen verhält, die Nacht für Nacht ihren Hintern aufreissen (bzw. aufgerissen haben), um die pünktliche Zustellung der Zeitung zu gewährleisten.
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