25.10.2012

SZ will Digitalabos ausbauen

Die SZ will ihre Digitalabos ausbauen. Das kündigte SV-Geschäftsführer Detlef Haaks auf den Münchner Medientagen an. "Die digitalen Abos sind mir schon heute mindestens so wichtig wie die Printabos" verkündete er auf den Münchner Medientagen. Na, da dürfen sich die Digital-Abonnenten aber freuen! Wo die SZ doch in vielen Münchner Stadtteilen eine besondere Wertschätzung erweist. Indem sie zum Beispiel langjährige Zusteller/innen mit fadenscheinigen Argumenten vor die Tür setzt und billigend in Kauf nimmt, dass immer wieder an wechselnden Ecken die Abozustellung zusammenbricht.

Für die gebeutelten Zusteller/innen ist es dabei kein Trost, dass es mittlerweile auch in der "Führungsstruktur"  erhebliche Ausfälle gibt. Alles wird dem großen Ziel untergeordnet, dass da heißt "30 Prozent Kostensenkung". Da sind Digitalabonnenten natürlich besondes willkommen, verursachen sie doch weder Kosten für Druck noch für die Zustellung. Alleine, sie kommen nicht so reichlich, dass daraus in absehbarer Zeit ein Geschäft werden könnte.
Bei der gleichen Veranstaltung warnte deshalb  Alexander Mogg von der Unternehmensberatung Roland Berger (die auch schon für den SV tätig war) davor, die Printausgaben zu vernachlässigen.

Ja, eigentlich müsste man die Print-Abonneten streicheln, aber es soll halt nichts kosten. Schließlich wollen die SWMH-Gesellschafter ihre Millionen, die sie den Alt-Gesellschaftern gezahlt haben, schnell wieder drin haben. Da sind Zusteller/innen das letzte Rädlein am Wagen, und das soll gefälligst störungsfrei laufen und keine Ansprüche haben. - Und so versinken die Ober-Sparkommissare und ihre willigen Vollstrecker immer tiefer in dem Sumpf, den sie selber anrichten. Aber es wird ja alles besser für die Abonnenten, nicht wahr?! 
 

4 Kommentare:

  1. Krautler Sepp27.10.12, 14:15

    Was würde denn das für die Zusteller (sowohl im SZ- wie im MM-Bereich) bedeuten? Immer größere Touren, mehr Aufwand - und dafür immer weniger Geld. Da werden die unsere OberOber-Geschäftsführer in Steinhausen und in der Bayerstraße wieder mit dem Glöckchen "Postzustellung" klingeln!? Damit könnte man ja die Einkommensverluste bei den Abos ausgleichen. Ob die Zusteller noch einmal darauf hereinfallen?? Denkt daran, mit Post wird kein Verlust ausgeglichen, sondern der Verlust für uns noch viel größer. (Vergleiche Aufwand + Ertrag!) Ich bin fast sicher, dass das Postglöckchen wieder läutet. Wir müssen uns rechtzeitig wehren!!

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  2. Haha, ich lach mir einen ab. Wenn dem Herrn Haaks die "digitalen Abos schon heute mindestens so wichtig wie die Printabonnenten sind", dann heißt das im KLartext: Die Online-Abonnenten sind ihm genauso wurscht wie die Papier-Abonnenten. Denn wichtig ist nur die Refinanzierung der Verlagsübernahme. Dafür müssen halt alle ein paar Opfer bringen...

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  3. Den Bericht zu den Digital-Abo-Plänen von der SZ und FAZ habe ich bei Welt-online gelesen und durfte dabei grinsen. Die Kommentare von den Lesern sind ja noch Lustiger! Nun wünsche ich den SZ-Doktoren doch viel Spaß bei ihren Strategiespielen!

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  4. Ich bin viele Jahre Zusteller gewesen - und gegangen, seit die Arroganz seit 3, 4 Jahren immer unerträglicher wird. Ich war es leid, mich ständig wie ein kleiner Trottel behandeln zu lassen und mich dafür entschuldigen zu müssen, dass ich für den Knochenjob einen anständigen Lohn will. Erst habe ich mich am Verteilstellenleiter abgearbeitet, dann an einem Pappakmeraden mit dem Titel "Geschäftsführer". Bis ich gemerkt habe, der Fisch stinkt vom Kopf her. Und dieser Fischkopf arbeitet nicht nur die Zusteller auf, sondern auch die Abonnenten. Die zählen doch nur als Gewichtungsmasse in der Auflagenzählung. Alles, was sonst über die Wertschätzung der Abonnenten gesäuselt wird, ist Alibigeschwätz. Ja-Sager und Vollstrecker sind gewünscht. Damit wird die SZ auf kurz oder lang untergehen, da hilft auch kein Digitalabo samt allen Apps und sonstigem Trallala.

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