Wenn ich dem taz-Bericht, dem Münchner & Bremer Blog sowie nach einem
netten Gespräch mit meinem Zeitungszusteller nur 75% Glauben schenke,
finden ich diese Gutsherrenart von den Verlegern, deren Funktionären
und dem dazu gehörigen Management beschämend. Dass trotz diesem
niedrigen Lohnniveau sich noch Zeitungszusteller finden lassen gibt
erheblich zu denken. Ein Stundenlohn von 3€ - 5€ darf keinen Platz in
einem Land haben, das sich als sozial darstellt (Anmerkung der Redaktion: Und dies sogar in der Verfassung verankert hat: "Die Bundesrepublik ist ein demokratischer und sozialer Bundestaat." Artikel 20 Grundgesetz).
Bei einem wärmenden Kaffee habe ich mit meinem Zusteller einmal seinen Stundenlohn berechnet. Das Ergebnis: sein tatsächlicher Stundenlohn liegt bei maximal fünf Euro, oft aber auch darunter. Dabei hatte er in den "Lohn" auch Benzingeld und eine Pauschale für den Pkw-Verschleiß mit eingerechnet. Dabei sind das reine Aufwandsentschädigungen und kein "Lohn"! Der effektive Stundenlohn meines Zustellers ist deshalb deutlich unter fünf Euro.
Wie ich den Blogbeiträgen entnehmen kann, behauptet die Süddeutsche Zeitung, sie würde allen Zeitungszustellern den gesetzlichen Mindestlohn garantieren. Diese Behauptung ist für meinen Zeitungszusteller völlig irrelevant! (Beitrag Woidler)
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