01.02.2013

Neues Jahr, alte Zustände

Liebe Freunde, Gegner, Sympathisanten und Kritiker: Wir haben weder kapituliert noch die Lust verloren! Der Grund für die lange Pause ist einfach: Zeitungszustellung ist der Gesundheit nicht förderlich - und jetzt haben Spätfolgen zu einer Zwangspause geführt. Die Schlepperei hinterlässt halt Spuren, was das geschätzte Management im Hochhaus natürlich herzlich wenig kratzt. Zusteller sind schließlich selber schuld, wenn die Zipperlein immer heftiger werden und die Trägerjahre sich nachhaltig in Erinnerung bringen. Aber das braucht ja hier nun wirklich niemanden ausführlich erklärt zu werden!

Für die (ehrenamtliche, um mal wieder dezent darauf hinzuweisen) Arbeit war leider keine Vertretung da, denn die hat sich vom Acker gemacht. Und das nicht, weil ihr München nicht gefallen hätte. Die Stadt wird halt nur für normale Werktätige allmählich nicht mehr bezahlbar. Gleichzeitig werden die Super-Trupa-Schnickschnack-Stätten immer mehr. Was vermuten lässt, dass irgendwo viel Geld unterwegs ist. Nur hat es offensichtlich einen unstillbaren Drang weg aus dem Geldbeutel von Normalo-Schaffenden hin zu - ja, wohin bloß??

Womit wir wieder beim Thema wären. Denn die gallopierenden Lebenshaltungskosten in München freuen die Abomanager im Hochhaus. Schließlich besteht ihre ganze Hoffnung darin, dass die wirtschaftliche Lage immer mehr Menschen zum Nebenverdienst zwingt - und damit der "Nachschub" für die Billigzustellung sichergestellt ist. Aber halt, das ist ja eine groteske Vereinfachung der neuen "Zustellphilosophie", nicht wahr?! Schließlich hat sie neben Billiglohn doch auch die Komponenten tournahe Ablagen und Verzicht auf Verteilstellen.

Zum Erfolg der "neuen Zustellphilosphie" hat ein Kollege aus dem Glashaus Wilhelm Busch zitiert: "Meine alte Philosophie langt nicht mehr, ich sehe mich nach einer neuen um." Wie so zu hören ist, soll die Abo-Entwicklung eine eigene Sprache sprechen. Insbesondere in einigen Ecken von München, die Brennpunkt philosphischer Experimente waren und sind. Das scheint in einigen Büros der gehobenen Gehaltsklasse aber kein Thema zu sein. Da gilt "Business as usual" - und Schuld sind ohnehin immer die Anderen.

Nachgetragen wird in den nächsten Tagen noch eine Bewertung des abweisenden Urteils, das in Sachen Kündigungen ZVZ gegen die KlägerInnen ergangen ist. Da ist die schriftliche Begründung zwischenzeitlich eingetroffen. Die muss aber noch in Ruhe gelesen werden. Wie wir erfahren haben, hat ver.di ihren Mitgliedern Rechtsschutz für die 2. Instanz (Landesarbeitsgericht) erteilt. Es sind aber in der 1. Instanz auch noch Verfahren offen. Hier hatte die Kammer - Bericht s.u. -  noch Informationsbedarf und deshalb Gelegenheit zum weiteren Vortrag gegeben. Oder anders gesagt: eine weitere Schriftsatzfrist vergeben. Zu den Sozialplanverhandlungen ZVZ folgt noch Bericht. Soviel vorab: Ein Abschluss ist nach wie vor nicht in Sicht.

Und damit zurück an die Arbeit!   


(Noch ein Hinweis in eigener Sache: Falls jemand einen Kommentar vermisst, dann ist keine Verschwörung im Gang. Vielmehr sind durch den zwischenzeitlich entstandenen Überlauf Kommentare verloren gegangen).

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